Therapien nach Bobath und Vojta
  Interview
 

Interview mit einer „Bobath-Therapeutin“ und ihrem Patienten

 

 

Das folgende Interview wurde im Rahmen der Projektarbeit mit einer Bobath-Therapeutin geführt.

Es soll die Arbeit der Therapeutin ein wenig verdeutlichen und auch einen Eindruck des Patienten über die Therapie vermitteln.

 

 

 

Fragen an die Bobath-Therapeutin:

Besteht ein Unterschied bei einer Bobath-Therapie, in Bezug auf Kinder und Erwachsene?

 

Im Großen und Ganzen besteht kein Unterschied zwischen der Therapie von Kindern und Erwachsenen, allerdings ist es bei Säuglingen etwas anders und man versucht es dort spielerischer anzubahnen.

 

In welchem zeitlichen Rahmen bewegt sich die Therapie?

 

Die Behandlung erfolgt meist über Jahre. Die Therapeuten versuchen den Patienten möglichst lange zu betreuen. „Heimplätze sind teuer!“

 

Wie viel Klienten betreuen Sie am Tag?

 

Wenn es viele sind ca. 20 bis 25 Patienten pro Tag.

 

Wie lange dauert eine Therapieeinheit?

 

Mindestens 30 Minuten pro Behandlung, gerne bis zu 60 Minuten (allerdings spielen hierbei die Krankenkassen nicht mehr mit!).

 

In welchem Grad ist die Therapieeinheit für Sie anstrengend, z.B. körperlich, geistig oder seelisch?

 

„Der Beruf ist immer körperlich anstrengend, aber er macht Spaß.“

 

Welche ergänzenden Therapieformen gibt es noch zur Bobath-Therapie?

 

Es gibt verschiedene Therapien, die man zusätzlich anwenden kann, zum Beispiel wendet man oft zusätzlich Massagen etc. an.

 

Welches Equipment benötigt man für die Therapie?

 

Die Bobath- Liege wird verwendet. Ansonsten kann man verschieden Materialien verwenden, wie zum Beispiel ein Gymnastikball, Matten, eine Sprossenwand etc.

 

Besteht ein hoher Bedarf an der Bobath-Therapie?

 

Es kommen relativ viele Patienten.

 

Wird die Ausbildung zur Bobath-Therapeutin finanziert, wenn ja, wie?

 

Nein die Ausbildung zum/r Bobath-Therapeuten/in wird nicht finanziert, man muss sie selber bezahlen und sie ist unwahrscheinlich teuer.

 

Fragen an den Patienten:

Wie sieht ihr Krankheitsbild aus (Anamnese)?

 

Herr P. hat eine ererbte Krankheit, die mit hereditären Bewegungsstörungen einhergeht. Das heißt von seinem Gehirn gelangen zu viele Reize über das Rückenmark an die Beine und verursachen dort Spastiken. Bei Herrn P. sind die ersten Symptome im Alter von 30 Jahren aufgetreten.

 

Bei seinem Bruder ist das Gleiche aufgetreten, der jedoch keine Therapie in Anspruch nimmt. Herr P. meint, dass dies der Grund dafür sei, dass die Symptome seines Bruders stärker sind.

 

 

Seit wann machen Sie die Bobath-Therapie?

Herr P. macht die Bobath- Therapie seit ca. 5/6Jahren.

 

Wurden Sie vorher nach anderen Therapieformen therapiert?

Nein, Herr P. hat früher lediglich Tabletten und Kuren verschrieben bekommen.

 

Wie hoch ist die Motivation bei der Bobath-Therapie für Sie?

 

Relativ hoch, da Herr P. so nach eigenen Aussagen mal aus dem Haus   kommt und jemanden zum Reden hat

 

Haben Sie während der Therapieeinheit unangenehme Gefühle, sind z.B. peinlich berührt oder haben Schmerzen in den betroffenen Regionen?

 

Da Herr P. ein Schmerzpatient ist, hat er chronische Schmerzen, so ist die Therapie oftmals eine Erleichterung für ihn, kann aber auch für Schmerzen sorgen.

 

Erhalten Sie von ihrer Therapeutin bestimmte Übungen, die Sie zu hause üben müssen?

 

Nein, da Herr P. schon zu hause ganz viel macht, ist es bei ihm nicht erforderlich, dass er noch etwas zusätzlich macht.

 

„Manchmal ist es auch zu viel des Guten!“ sagt seine Therapeutin mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

 

Wie bewältigen und meistern Sie ihren Alltag?

 

Früher konnte er ganz viel selber machen, aber es wird immer schlimmer. So muss er jetzt zum Beispiel auf das Fahrradfahren verzichten, da es einfach zu gefährlich wird. Aber Herr P. ist den ganzen Tag in Bewegung und bewältigt seinen Alltag selbständig mit seinem Rollator.

 

 
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