Therapien nach Bobath und Vojta
  Eigene Stellungsnahme
 

Kritische Stellungnahme der „Vojta-Therapie“

 

 

Prof. Dr. Vojta hat während der Arbeit mit seinen Patienten viel beobachtet, analysiert, verglichen und auf bestimmte Gesetzmäßigkeiten geachtet.

Das Ergebnis dieser langjährigen Arbeit ist die Entdeckung von Bahnungssystemen und der Reflexlokomotion, oder kurz gesagt der Vojta-Therapie.

Durch die intensive, immer wiederkehrende fachliche Auseinandersetzung mit den Beobachtungen und angewendeten Maßnahmen an Patienten ist die Vojta-Therapie auf einem sicheren Fundament gegründet und wird durch weitere Beobachtung und Forschung ständig verbessert.

Lehrgänge, sowie eine inzwischen umfassende Literatur für Therapeuten, Ärzte und Patienten machen die Therapie zugänglich und transparent für jeden.

                                          

Klienten der Vojta-Therapie sehen die Durchführung der Therapie als eine Glaubensfrage an, nicht aber im religiösen Sinne, sondern im therapeutischen. Dennoch zeigen Erfahrungsberichte und Gutachten von Therapeuten und Ärzten deutlich, dass die Therapie zu Erfolg führt und die Einschränkungen der Betroffenen gemindert werden.  

 

Im Mittelpunkt der Therapie, steht die Generierung von möglichst normalen Bewegungsabläufen und die Vermeidung von abnormen Bewegungsmustern.

Dabei sollen Bewegung, Haltung und Stabilität sowie der Bewegungsablauf und die Muskelkräfte angeregt und unterstützt werden. 

Durch die Vojta-Therapie wird versucht, den Prozess des Krankheitsbildes aufzuhalten oder gar zu verbessern und die Mobilität und Selbstständigkeit beim Klienten anzuregen und zu erhalten.

 

Sowohl Motivation und Wille des Patienten, als auch die fachlichen und empathischen Kompetenzen der/ des Therapeutin/ Therapeuten haben einen starken Einfluss auf den Erfolg der Therapie.

Patienten, die gerne und häufig zur Therapie gehen und das Ziel vor Augen haben auf Hilfsmittel im Alltag zu verzichten, haben größere Chancen  auf eine Verbesserung oder Erhaltung ihrer Situation.

Selbst bei guter Mitarbeit des Patienten, sowie seines Umfeldes kann die Vojta-Therapie zwar niemanden vollständig gesund machen, dem Behandelten aber helfen, seinen Alltag und seine Behinderung leichter zu bewältigen.

Die Vojta-Therapie hat allerdings auch einen negativen Aspekt, so ist sie auch als die „Schrei-Therapie“ bekannt.

Vor allem bei Kindern können die Anwendungen nach Vojta zu einer starken Belastung führen.

Die neuen Bewegungsabläufe, die während der Therapie ausgeführt werden, widersprechen den bislang gewohnten Bewegungsabläufen des Patienten.

Die Vermeidung der gewohnten und die Ausführung neuer Bewegungen ist für die Behandelten, vor allem für Kinder und Säuglinge, höchst unangenehm, wenn nicht sogar schmerzhaft.

Aus diesem Grund schreien und weinen die Klienten während der Reflexlokomotion.

Die Behandlung wird so, vor allem für die Kinder und deren Eltern zu einer harten Belastungsprobe und führt nicht selten auch zu psychischen Problemen.

Eltern müssen in solchen Fällen von der Wirkung der Therapie stark überzeugt sein, um dem leidenden Kind weiterhin die Therapie zumuten zu können.

Die Therapie kostet so nicht nur dem Patienten viel Kraft, sondern auch all seinen Angehörigen.

Allerdings werden die Anwendungen im Laufe der Therapie mehr und mehr zur Gewohnheit und so für den Patienten angenehmer.

 

 

Wie oben beschrieben wird die „Vojta“-Therapie auf zweierlei Weise empfunden.

Zum Einen als sehr belastend und anstrengend, zum Anderen aber auch als eine Unterstützung, die eine langfristige und beständige Verbesserung bringt.

Als Außenstehender fällt es schwer sich ein Urteil über die Notwendigkeit der „Vojta“-Therapie zu bilden.

Jeder Patient mit seiner eigenen und seinem persönlichen Umfeld muss ganz individuell betrachtet werden, um zu einer Therapie raten oder von ihr abraten zu können.

Diese Aufgabe ist den Ärzten, Physiotherapeuten, Eltern, Angehörigen und nicht zuletzt natürlich dem Patienten selbst überlassen.

Wir als Gruppe, die sich nun in den letzten Wochen intensiver mit der Therapie, ihrer Entstehungsgeschichte und ihren Betroffenen auseinander gesetzt hat, haben versucht, uns in die verschiedenen Positionen hinein zu versetzen.

Wir haben sowohl mit erwachsenen Patienten als auch mit Kindern gesprochen, die nach Vojta therapiert werden.

Auch mit den Eltern der Kinder und den Therapeuten der Betroffenen sind wir ins Gespräch gekommen.

So konnten wir uns ein Bild über den teilweise langen Weg der Vojta-Therapierten machen und ein Verständnis entwickeln, was es heißt eine gewisse Selbstständigkeit im Alltag erlernen zu müssen. Aber auch was es heißt, seine Krankheit oder Behinderung mit allen Mitteln in den Griff zu bekommen und mit ihr Leben zu können. 

Die Aussagen der Betroffenen zeigten uns wie sehr ihr Leben durch die Therapie bestimmt ist und wie viel Kraft es teilweise kostet nicht aufzugeben.

Dennoch gibt die Therapie den Patienten Hoffnung und  führt in jedem Fall zu einer Verbesserung der Situation oder verhindert zumindest eine Verschlechterung.

Wir wünschen jedem Patienten oder den Eltern eines Patienten diesen Gedanken im Hinterkopf zu behalten und die Kraft und den Mut zu finden eine „Vojta“-Therapie zu beginnen und fortzusetzen.    

 
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