Therapien nach Bobath und Vojta
  Syndrome
 

Spastische Syndrome

 

Spastische Syndrome sind die häufigste Form und treten in 75 Prozent der Fälle auf. Gekennzeichnet durch Muskeltonunserhöhung und Verhärtung der Muskulatur bei Bewegungen. 

Es wird nach Ausdehnung und beteiligter Gliedmaßen unterschieden:

 

Hemiplegie (32 Prozent der betroffenen Menschen)

Ø  Die Extremitäten einer Körperhälfte (Arme und Beine)

Ø  typische Steigerung des Muskeltonus

Ø  Weiterbestehen des Pyramidenbahnreflexes über das dritte Lebensjahr hinaus

Diplegie (40 Prozent der betroffenen Menschen)

Ø  Die Beine stärker betroffen als die Arme

Ø  Die Intelligenz ist in der Regel wie üblich entwickelt

Tetraplegie (2 Prozent der betroffenen Menschen)

Ø  Generalisierte Lähmung aller Extremitäten

Ø  verzögerte motorische und kognitive Entwicklung (kognitive Behinderung)

Ø  kognitive Behinderung kann auftreten, Intelligenz kann auch wie üblich entwickelt sein

Ø  Gehfähigkeit wird nur von 10 Prozent der Menschen erreicht

Ø  diese Form hat eine sehr ungünstige Prognose

Paraplegie

Ø  Spastische Lähmung beider Beine

Bilaterale Hemiplegie

Ø  Spastische Parese aller vier Extremitäten

Ø  die Arme stärker als die Beine

Monoplegie

Ø  Spastische Lähmung einer Extremität

Triplegie

Ø  Spastische Parese von drei Extremitäten[1]

 

Durch die spastischen Lähmungen kommt es zur Gelenkversteifung, wobei besonders die langen Beugemuskeln und die Adduktoren von der Spastik betroffen sind.

 

Die typischen klinischen Bilder der einzelnen Gelenke beschreiben sich so:

Ø  ,,die Hüfte steht angewinkelt gebeugt und nach innen gedreht (Adduktoren, Flexion, Innenrotation).

Ø  Ellenbogen, Handgelenk, Finger und Kniegelenk neigen zur Beugeversteifung (Beugekontraktur).

Ø  Der Unterarm ist gebeugt und der Daumen ist nach innen gedreht (Pronationsstellung).

Ø  Das Sprunggelenk und der Fuß stehen in Spitzfußstellung.

Ø  Die Wirbelsäule ist hochgradig gekrümmt (Skoliose). [2]

 

Ataktische Syndrome

 

Ataxie tritt in 15 Prozent der Fälle auf und ist überwiegend die Folge einer Schädigung des Kleinhirns. Die Menschen, die nach Bobath arbeiten, nehmen an, dass man bei ICP Patienten nur selten die reine Form des ataktischen Syndroms finden kann.[3] Bei der reinen Form ist der Muskeltonus ständig subnormal, dadurch sind die Bewegungen für den Patienten kaum kontrollierbar.

Die körperlichen Symptome sind:

Ø  ,,Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen

Ø  Sprachstörungen Tremor (Schütteln), Dysmetrie und Asynergien (Störung der feinen Muskelbewegungen)''[4]

Ø  Muskeltonus von hyper- bis hypoton

 

Dyskinetische Syndrome

 

Die Dyskinese tritt in 10 Prozent der Fälle auf. Dieses Syndrom kennzeichnet sich durch die fast immer beidseitigen Bewegungsstörungen, die wie folgt aussehen:

Ø  ,,wurmartige, unkontrollierte und unwillkürliche Bewegungsabläufe (Athethosen, Choreoathetosen und Tremor (Schütteln)

Ø  mangelnde Kontrolle der Mimik, häufiges Grimmassieren

Ø  Überdehnung der Gelenkkapseln''[5]

 

Des Weiteren treten häufig folgende Störungen zusätzlich auf:

Ø  ,,Epilepsie mit Häufigkeit von 30 bis 50 Prozent

Ø  Psychische Störungen mit Wesensveränderung, Verhaltensstörungen (die Hälfte der Menschen hat jedoch keine oder nur eine leichte Inelligenzminderung).

Ø  Augensymptome (Schielen).

Ø  Hör- und Sprachstörungen.

Ø  Minderwuchs und Muskelschwund der betroffenen Körperteile.

Ø  Entwicklungsverzögerungen nicht nur der motorischen Entwicklung.''[6]

 

Intelligenz

„Nach einer Schätzung von Evans besitzen 50 Prozent der Kinder mit ICP durchschnittliche Intelligenz, 5 bis 10 Prozent sind überdurchschnittlich begabt, 10 Prozent schwer schwachsinnig und der Rest sind Grenzfälle.''[7]  Allerdings ist eine Messung der Intelligenz mit  großen Schwierigkeiten verbunden. Die üblichen Tests verlangen ein gewisses Maß an Sprachvermögen und Muskelkoordination, und das übersteigt häufig die Möglichkeiten der Kinder.

Von diesem Wissen hängt weitgehend der Erfolg der Therapie ab. 




Weitere Krankheitsbilder, die nach „Vojta“- oder Bobath therapiert werden können:

l  Prader-Willi-Syndrom

l  Angelman-Syndrom





[1] Vgl. Schmitz, Infantile Zerebralparese, Spastische Syndrome

[2] Schmitz, Infantile Zerebralparese, Spastische Syndrome

[3] Vgl. Crickmay, Marie C., Sprachtherapie bei Kindern mit zerebralen Bewegungsstörungen auf der Grundlage der Behandlung nach Bobath, S. 6

[4] Schmitz, Infantile Zerebralparese, Spastische Syndrome

[5] Eisenlohr, Frank, Frühkindliche Hirnschädigung, Infantile Zerebralparese, S. 3

[6] Der Lange, Infantile Zereparese, S. 3

[7] Crickmay, Marie C., Sprachtherapie bei Kindern mit zerebralen Bewegungsstörungen auf der Grundlage der Behandlung nach Bobath, S. 6

 
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